Kostenlose Verwaltungssoftware – 3 Alternativen im Vergleich
Verwaltungssoftware muss nicht immer teuer sein. Gerade für Einsteiger oder Vermieter mit nur wenigen Einheiten können kostenlose Lösungen eine sinnvolle Alternative zu kostenpflichtigen Programmen darstellen. Doch was leisten Gratis-Lösungen wirklich, und wo liegen ihre Grenzen?
Wir haben die drei besten kostenlosen Alternativen für die Immobilienverwaltung getestet und zeigen Ihnen, welche Lösung für welchen Vermieter-Typ geeignet ist – und wann sich der Umstieg auf kostenpflichtige Software lohnt.
Was bedeutet „kostenlose Verwaltungssoftware“?
Kostenlose Verwaltungssoftware kommt in verschiedenen Formen: Manche Anbieter bieten dauerhaft kostenlose Grundversionen ihrer Software, andere setzen auf Excel-Vorlagen oder Open-Source-Lösungen. Wichtig ist dabei die Unterscheidung zwischen „kostenlos“ und „kostenfrei“:
Kostenlos: Keine direkten Kosten, aber eventuell Einschränkungen bei Funktionen, Werbung oder Datenexport.
Kostenfrei: Vollständig ohne Kosten, meist bei Open-Source-Software oder Excel-Lösungen.
Die 3 besten kostenlosen Alternativen
1. objego Basic – Die professionelle Gratis-Version
objego bietet als einziger großer Anbieter eine dauerhaft kostenlose Version seiner Verwaltungssoftware. Die „Basic“-Version ist nicht nur eine eingeschränkte Testversion, sondern eine vollwertige Lösung für kleinere Vermieter.
Was ist enthalten:
✅ Unbegrenzte Anzahl von Immobilien verwalten
✅ Grundlegende Finanzverwaltung mit Einnahmen/Ausgaben
✅ 1 GB Speicherplatz für Dokumente
✅ Digitale Objektverwaltung mit allen wichtigen Daten
✅ Mieterverwaltung inkl. Verträge und Kontaktdaten
✅ Moderne Web-Oberfläche ohne Installation
Was kostet extra:
❌ Nebenkostenabrechnung: 0,95 €/Monat pro Einheit
❌ Erweiterte Funktionen: 7,95 €/Monat für Verwaltungsmodul
❌ Mehr Speicherplatz: In kostenpflichtigen Versionen
Für wen geeignet:
- Einsteiger, die eine professionelle Software testen möchten
- Vermieter mit 1-3 Einheiten ohne komplexe Nebenkostenabrechnungen
- Nutzer, die später upgraden möchten
Unser Urteil:
objego Basic ist die mit Abstand beste kostenlose Verwaltungssoftware. Die Einschränkungen sind fair, und Sie können jederzeit kostenpflichtige Module hinzubuchen. Ideal für den Einstieg.
Bewertung: 9/10 (für eine kostenlose Lösung)
2. Excel-Vorlagen – Der Klassiker für Selbermacher
Microsoft Excel ist nach wie vor die meistgenutzte „Verwaltungssoftware“ privater Vermieter. Mit durchdachten Vorlagen lassen sich auch komplexere Verwaltungsaufgaben bewältigen.
Verfügbare Vorlagen:
✅ Mieterverwaltung: Kontaktdaten, Verträge, Zahlungshistorie
✅ Nebenkostenabrechnung: Automatische Berechnungen möglich
✅ Finanzübersichten: Einnahmen, Ausgaben, Renditeberechnung
✅ Zählerverwaltung: Verbrauchserfassung und -abrechnung
✅ Reparaturlisten: Wartung und Instandhaltung dokumentieren
Vorteile von Excel:
✅ Völlig kostenlos (bei vorhandener Excel-Lizenz)
✅ Vollständige Kontrolle über alle Daten
✅ Offline-Nutzung möglich
✅ Individuelle Anpassungen nach eigenen Wünschen
✅ Keine Abhängigkeit von Software-Anbietern
✅ Export/Import in alle gängigen Formate
Nachteile von Excel:
❌ Hoher Einrichtungsaufwand für komplexe Berechnungen
❌ Fehleranfällig bei manuellen Eingaben
❌ Keine automatischen Updates bei Gesetzesänderungen
❌ Begrenzte Automatisierung möglich
❌ Keine professionellen Abrechnungen ohne Aufwand
Für wen geeignet:
- Excel-erfahrene Nutzer
- Vermieter mit sehr individuellen Anforderungen
- Nutzer, die vollständige Datenkontrolle bevorzugen
- Vermieter mit einfachen Abrechnungsstrukturen
Unser Urteil:
Excel ist für versierte Nutzer eine mächtige kostenlose Alternative. Der Aufwand für Einrichtung und Pflege ist jedoch erheblich. Nur für Excel-Profis empfehlenswert.
Bewertung: 6/10 (stark abhängig von Excel-Kenntnissen)
3. Open-Source-Lösungen – Freie Software für Technik-Affine
Im Open-Source-Bereich gibt es verschiedene Projekte für Immobilienverwaltung. Diese Lösungen sind vollständig kostenlos, erfordern aber meist technische Kenntnisse für Installation und Betrieb.
Bekannte Open-Source-Projekte:
- PropertyWebBuilder: Web-basierte Immobilienverwaltung
- Flats: Einfache Wohnungsverwaltung
- OpenEstate: Umfassende Immobiliensoftware
Vorteile von Open-Source:
✅ Vollständig kostenlos ohne versteckte Kosten
✅ Quellcode verfügbar und anpassbar
✅ Keine Herstellerabhängigkeit
✅ Community-Support verfügbar
✅ Datenschutz: Lokale Installation möglich
Nachteile von Open-Source:
❌ Technische Kenntnisse erforderlich für Installation
❌ Kein professioneller Support
❌ Meist englischsprachig
❌ Unregelmäßige Updates
❌ Begrenzte Benutzerfreundlichkeit
❌ Rechtliche Unsicherheit bei deutschen Gesetzen
Für wen geeignet:
- IT-affine Nutzer mit Programmierkenntnissen
- Vermieter mit besonderen Datenschutzanforderungen
- Nutzer, die Software selbst anpassen möchten
- Experimentierfreudige Technik-Enthusiasten
Unser Urteil:
Open-Source-Lösungen sind nur für sehr technikversierte Nutzer geeignet. Der Aufwand für Installation und Anpassung übersteigt meist den Nutzen für private Vermieter.
Bewertung: 4/10 (nur für IT-Profis interessant)
Vergleich der kostenlosen Alternativen
Kriterium 812_5ae0c0-2e> |
objego Basic 812_41f4cd-cd> |
Excel-Vorlagen 812_7f12f5-c8> |
Open-Source 812_eae96c-1a> |
---|---|---|---|
Einstiegshürde 812_f1e56d-d2> |
Sehr niedrig 812_86b48b-2b> |
Mittel 812_e6c1d3-43> |
Sehr hoch 812_ae0434-36> |
Benutzerfreundlichkeit 812_5e04dd-c8> |
Sehr gut 812_375d5f-07> |
Gut (bei Excel-Kenntnissen) 812_7cddd2-c7> |
Schlecht 812_9b7068-83> |
Funktionsumfang 812_cbe697-fe> |
Gut (eingeschränkt) 812_9ac3b9-fa> |
Sehr flexibel 812_3f6aca-ab> |
Variabel 812_a5c4d2-d6> |
Automatisierung 812_55829f-be> |
Grundlegend 812_0ee0ca-4b> |
Begrenzt 812_b22501-f4> |
Programmierdabar 812_089e3a-ce> |
Rechtssicherheit 812_b41b6d-15> |
Hoch 812_93f0f1-5d> |
Nutzerabhängig 812_098eaf-49> |
Ungewiss 812_488a0b-13> |
Support 812_d0e659-c7> |
Professionell 812_133a47-40> |
Community/Selbsthilfe 812_c1cf00-9a> |
Community 812_d9be4f-bf> |
Updates 812_bfaa39-ce> |
Automatisch 812_86acbb-67> |
Manuell 812_155bcf-64> |
Unregelmäßig 812_5752fb-0c> |
Skalierbarkeit 812_872f70-21> |
Upgrade möglich 812_83d7f6-7b> |
Unbegrenzt 812_ab5bb6-b4> |
Unbegrenzt 812_c77dcf-59> |
Grenzen kostenloser Software
Kostenlose Verwaltungssoftware hat systembedingte Grenzen, die Sie kennen sollten:
Funktionale Einschränkungen
- Nebenkostenabrechnungen: Meist nicht oder nur eingeschränkt möglich
- Automatisierung: Bankkonto-Verknüpfung und automatische Buchungen fehlen
- Mieter-Kommunikation: Keine professionellen Portale oder Chat-Funktionen
- Rechtssicherheit: Updates bei Gesetzesänderungen nicht garantiert
Praktische Limitierungen
- Speicherplatz: Begrenzt bei Cloud-Lösungen
- Support: Kein oder nur eingeschränkter Kundensupport
- Features: Erweiterte Funktionen nur gegen Bezahlung
- Integration: Keine Schnittstellen zu Banken oder Steuerberatern
Versteckte Kosten
- Zeit: Höherer Aufwand für manuelle Prozesse
- Fehler: Risiko bei selbst erstellten Abrechnungen
- Opportunity Cost: Entgangene Effizienzgewinne
- Upgrade-Druck: Späterer Wechsel zu kostenpflichtiger Software
Wann lohnt sich der Umstieg auf kostenpflichtige Software?
Der Wechsel zu kostenpflichtiger Verwaltungssoftware lohnt sich in folgenden Situationen:
Bei mehr als 3 Einheiten
Ab dieser Größe übersteigen die Zeitersparnisse kostenpflichtiger Software meist die Kosten.
Bei komplexen Abrechnungen
Nebenkostenabrechnungen mit verschiedenen Umlageschlüsseln und Mieterwechseln werden komplex.
Bei häufigen Verwaltungsaufgaben
Wer monatlich Zeit für Verwaltung aufwendet, profitiert von Automatisierung.
Bei Professionalitätsanspruch
Für ein professionelles Auftreten gegenüber Mietern sind kostenpflichtige Tools überlegen.
Empfehlungen nach Vermieter-Typ
Der Einsteiger (1-2 Einheiten)
Empfehlung: objego Basic
- Kostenlos und professionell
- Einfacher Einstieg
- Upgrade-Möglichkeit bei Bedarf
Der Excel-Profi (1-5 Einheiten)
Empfehlung: Excel-Vorlagen
- Nutzen Sie vorhandene Kenntnisse
- Vollständige Kontrolle über Daten
- Individuell anpassbar
Der Technik-Enthusiast (beliebig)
Empfehlung: Open-Source + objego Basic
- Experimentieren Sie mit Open-Source
- objego Basic als zuverlässige Alternative
Der Pragmatiker (3+ Einheiten)
Empfehlung: Direkt kostenpflichtige Software
- Zeit ist Geld
- Professionelle Abrechnungen erforderlich
- Rechtssicherheit wichtig
Unser Fazit zu kostenlosen Alternativen
Kostenlose Verwaltungssoftware kann eine sinnvolle Lösung sein – aber nur unter bestimmten Voraussetzungen. objego Basic sticht dabei als einzige wirklich professionelle Gratis-Lösung hervor.
objego Basic ist ideal, wenn Sie:
- Mit der Vermietung beginnen
- 1-3 Einheiten ohne komplexe Abrechnungen haben
- Eine professionelle Software testen möchten
- Später upgraden können möchten
Excel ist sinnvoll, wenn Sie:
- Bereits Excel-Experte sind
- Vollständige Datenkontrolle benötigen
- Sehr individuelle Anforderungen haben
- Zeit für Einrichtung und Pflege aufbringen können
Open-Source nur bei:
- Hoher IT-Kompetenz
- Besonderen Datenschutzanforderungen
- Experimentierfreude
- Bereitschaft für hohen Einrichtungsaufwand
Unsere Empfehlung: Starten Sie mit objego Basic. Es ist die beste kostenlose Lösung und bietet einen sanften Übergang zu kostenpflichtigen Features, wenn Ihre Anforderungen wachsen.
Ab 3+ Einheiten empfehlen wir den direkten Umstieg auf kostenpflichtige Software wie objego, immocloud oder vermietet.de – die Zeitersparnis rechtfertigt die Kosten schnell.
Kostenvergleich: Gratis vs. Kostenpflichtig
Beispielrechnung für 5 Einheiten:
Kostenlose Lösung (Excel):
- Software: 0 €
- Zusätzlicher Zeitaufwand: 5h/Jahr à 25 €/h = 125 €
- Gesamtkosten: 125 € pro Jahr
Kostenpflichtige Lösung (objego):
- Software: 7,95 € + (5 × 0,95 €) × 12 = 152,40 €/Jahr
- Zeitersparnis: 5h/Jahr
- Gesamtkosten: 152,40 € pro Jahr
- Mehrkosten: 27,40 € für professionelle Software
Fazit: Bei realistischer Zeitbewertung sind die Mehrkosten kostenpflichtiger Software minimal – für mehr Komfort, Rechtssicherheit und Professionalität.
Stand: September 2025